Statement Peter Keßler

 [Anmerkung etzleben.de: der nachfolgende Text entstammt ausschließlich der Feder des ehemaligen Gemeinderates Peter Keßler und gibt dessen Meinung und dessen Ansichten wieder]

Begründung meines Rücktritts aus dem Gemeinderat in Etzleben

Um falschen Vorstellungen keinen Raum zu bieten lege ich meine Entscheidung zu diesem Schritt öffentlich dar.

Im Vorab möchte ich bei allen Wählern, die mir ja ihr Vertrauen für vier Jahre geschenkt haben um Verständnis bitten.

Zur Wahl des Gemeinderates Etzleben am 25.05.2014 trat ich unter der Liste „Die Linke“ gemeinsam mit Jana Thielemann an, eine junge, auf vielen Ebenen (Feuerwehrverein / Jugendarbeit) der Gemeinde sehr engagierte Frau, die hier ihren Lebensmittelpunkt hat und somit  tief in Etzleben verwurzelt ist. Unmittelbar nach der Wahl (für Jana stimmten 43 Wähler und damit war sie auf Platz 5 von insgesamt 6 zu wählenden Gemeinderäten) bekam sie ihre ersten Glückwünsche. Aber wir rechneten nicht mit der Kommunalordnung. Da eine Listenwahl stattfand ist der an Wählerstimmen erhaltende Prozentsatz der Liste bestimmend für die Anzahl der gewählten Listenplätze. Da scheiterte unsere Liste mit 0,23 % am zweiten Listenplatz und Jana blieb draußen.

Mit der vorgezogenen Bürgermeisterwahl war abzusehen, dass, egal wer gewählt wurde, ein Gemeinderatsmitglied verloren geht, dessen Nachrücker eigentlich nur Jana sein kann. Aber auch diesmal machte die Kommunalordnung einen Strich durch die Rechnung. Da es auf der Liste des Feuerwehrvereins, die der neue Bürgermeister Michael Boldt angehörte keinen Nachrücker mehr gab, wurde nicht der stimmenstärkste Nachrücker einer anderen Liste eingesetzt, sondern der Platz blieb unbesetzt.

So reifte schon im Herbst letzten Jahres bei mir der Gedanke, mit meinem Rücktritt Jana als Nachrückerin auf unserer Liste eine Chance zu geben. Nach gemeinsamen Gesprächen, der Information des Gemeinderates und des Bürgermeisters im Vorfeld und der Absicherung über die Verwaltungsgemeinschaft und die Kommunalordnung konnte Jana am 25.05.2016, also genau zur Hälfte der Wahlperiode, mit Eid und Handschlag durch unseren Bürgermeister verpflichtet werden.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass mir die gemeinsame Arbeit mit dem gesamten Gemeinderat sehr viel Freude bereitet hat. Menschen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen verfolgen fokussiert und zielorientiert das große Ziel, das Dorf zusammen mit allen Bewohnern zu gestalten. Eine hohe Einsatzbereitschaft und Transparenz in den Vorhaben und Beschlüssen durch den Bürgermeister Herr Boldt gewährleistet eine Vertrauensbasis, in der auch mal kontrovers diskutiert werden konnte, aber wir fanden immer eine gemeinsame Basis. Michael Boldt als Bürgermeister wächst mit seinen Aufgaben, und ich bin mir sicher dass sich die Etzlebener auch für den richtigen Bürgermeister entschieden haben- dies als kleines Kompliment aus dem Munde des ehemaligen Mitbewerbers.

Mein Engagement bei der Gestaltung des Dorflebens im Rahmen des Dorfbereicherungsbeirates (Dbb) werde ich natürlich unvermindert fortführen und somit den Kontakt zum Gemeinderat auch nicht wirklich verlieren.

Sollte die Gebietsreform nicht so wie angedacht umgesetzt werden und sollte 2018 eine weitere Gemeinderatswahl stattfinden, würde ich mich gemeinsam mit Jana wieder um ihr Vertrauen bemühen und wir uns zur Wiederwahl stellen und da bin ich mir schon jetzt sicher, nach ihren dann 2 Jahren aktiver Mitarbeit wird sie es auch ohne Hilfestellung in den neuen Gemeinderat schaffen.

Vielen Dank für ihr Verständnis

Peter Keßler