Etzlebener Mühlenabend
[Artikel Etzleben-unser Dorf e.V./ E.Schramm]
Konzert an der Werthmühle am 12. September 2020
Ruhig liegt die Werthmühle und nur langsam verfliegt der morgendliche Dunst. Die ersten Sonnenstrahlen durchbrechen das Blätterdach der alten Linde und der Kastanien am Mühlgraben.
Irgendwo hämmert verhalten ein Specht und ein leises Rascheln im Unterholz verrät, dass man an der Mühle nicht wirklich ganz allein ist. Das war am Abend zuvor völlig anders.
Sehr zum Leidwesen des Waschbären in der alten Linde, bevölkerten knapp 100 Besucher die Ruinen der Mühle und störten seinen abendlichen Tagesablauf gehörig.
Zur Mühle eingeladen hatte der Heimatverein „Etzleben- unser Dorf e.V“ und sich damit einen langgehegten Wunsch erfüllt – ein Mühlenabend mit Konzert.
Aber es sollte nicht die Musik aus der Konserve oder die von Spotify sein. Nein richtige Instrumente, angefangen vom Cello über Violine, von Klarinette zu Akkordeon und Keyboard erklangen. Dank der Musikerfamilie um Hubert Hauschild aus Etzleben reisten die Besucher musikalisch von der Klassik bis in die Moderne, liebevoll geführt durch Ehefrau Angela. Daß dann die Etzlebener Senioren-Wandergruppe sich mit einen extra für den Mühlenabend gedichteten und komponierten Liedstück als Chor gelungen versuchte, sorgte dann endgültig für eine gehörige Portion Applaus.
Und spätestens bei dem Klassiker My Way war die eine oder andere verstohlene Träne in den Augen der Besucher zu sehen.
Aber nicht nur der Muse wurde gehuldigt. Auch das Historische kam nicht zu kurz. Auf einer geführten Wanderung von der Etzlebener Lossabrücke bis zur Mühle konnten sich die interessierten Besucher in die Zeiten zurückversetzen lassen, als die Werthmühle noch eine Mühle war und sich die Unstrut und die Lossa ungebändigt durch das Etzlebener Ried schlängelten.
Jedoch was wäre das schönste Fest, wenn der Magen knurrt und die Kehle staubtrocken bleibt. Abhilfe schafften die Frauen des Etzlebener Heimatvereins. Hübsch behandschuht und die Desinfektion immer im Reichweite servierten sie Deftiges vom Grill und Getränke für kleines Geld.
Nicht verwunderlich, dass die letzten Besucher sich erst weit nach Einbruch der Dunkelheit auf den Heimweg nach Etzleben und Gorsleben, nach Büchel und Griefstedt, nach Hemleben und Hauteroda machten.
Still wurde erst nach Mitternacht, nachdem die Bänke zusammengebaut und verladen waren. Endlich auch Zeit für Herrn Waschbär, vorsichtig aus seiner Linde zu kraxeln und sich dann auf die Suche nach dem einen oder anderen verlorenen Brötchen zu machen oder ganz und gar ein Würstchenrest zu ergattern.
Etzleben- unser Dorf e.V. bedankt ausdrücklich bei seinen fleißigen Helfern vor und hinter den Kulissen. Ganz besonders aber bei Familie Holzapfel aus Dresden, sowie bei Familie Hauschild, Familie Stang aus Etzleben/Gorsleben und Familie Kleinhans aus Hof deren Kinder sich, gewiss mit einer gehörigen Portion Lampenfieber, dem Publikum stellten und ihre Musik gekonnt darboten.
Erik Schramm
Etzleben- unser Dorf e.V.